Regelschmerzen (Dysmenorrhoe) – auch als Menstruationsbeschwerden oder -schmerzen bezeichnet – sind sehr häufig und weit verbreitet. Sie gelten sogar als üblich und als normales Element des Menstruationszyklus. Die meisten Frauen sind irgendwann einmal davon betroffen. Mehr als die Hälfte berichtet von immer wieder erlebten Beschwerden kurz vor und während der Regelblutung. Etwa 10 Prozent werden durch Regelschmerzen in vielerlei Hinsicht beeinträchtigt.
Diese primären Regelschmerzen treten am häufigsten kurz vor und während der Regelblutung auf. Ursache dafür ist das Zusammenziehen der Gebärmutter, um die monatlich neu gebildete Gebärmutterschleimhaut abzustoßen, wenn keine Befruchtung erfolgt ist. Primäre Regelschmerzen beginnen üblicherweise ein bis zwei Tage vor der Menstruation und dauern etwa zwei bis vier Tage lang an.
Eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Regelschmerzen spielen Prostaglandine (Schmerzbotenstoffe), die während der Menstruation vermehrt freigesetzt werden.
Prostaglandine können dazu führen, dass die Gebärmutter sich zusammenzieht (wie bei den Wehen) und der Blutfluss in die Gebärmutter verringert wird.
Primäre Regelschmerzen betreffen vor allem junge Mädchen und Frauen aufgrund hormoneller Faktoren. Ein erhöhtes Risiko haben Frauen deren Periode bereits vor Ende des 12. Lebensjahres eingesetzt hat. Sehr starke und anhaltende Monatsblutungen erhöhen ebenfalls das Risiko, ähnlich wie auch ein zu geringes Körpergewicht (etwa bei einem BMI von unter 20). Auch das Rauchen oder regelmäßiger Alkoholkonsum verstärken häufig die primären Regelschmerzen. Frauen, die noch nie schwanger waren, sind ebenfalls häufiger von Dysmenorrhoe betroffen. Auch psychische Faktoren, wie etwa Stress oder seelische Belastungen können maßgeblich sein.
Endometriose: hier erscheint Gewebe, das sich normalerweise in der Gebärmutterschleimhaut befindet, außerhalb der Gebärmutter
Myome, also Wucherungen an der Gebärmutterwand
Entzündungen der Gebärmutter
Verengter Gebärmutterhals nach einer Konisation
Seltenere Ursachen einer sekundären Dysmenorrhoe sind Geburtsschäden, Beckenentzündung, Zysten und Tumore in den Eierstöcken oder Intrauterinpessare welche Kupfer oder Progestin freisetzen. Auch psychische Belastungen – etwa Stresssituationen – können ursächlich sein
In jedem Fall empfehlen wir zur Abklärung der Ursache Ihrer Regelschmerzen eine Gynäkologin oder Gynäkologen aufzusuchen.
Auch bei Fieber oder eitrigem Ausfluss aus der Scheide sollten Sie einen Arzttermin vereinbaren. Ebenso wenn Sie feststellen oder auch nur vermuten, dass Sie schwanger sind und die Schmerzen von Symptomen wie zuvor beschrieben begleitet werden.
Grundsätzlich sollten Sie eine Gynäkologin, einen Gynäkologen aufsuchen, wenn Regelschmerzen erstmalig auftreten. Nur so können Sie frühzeitig deren Ursachen abklären, eine Diagnose erhalten und die allenfalls richtigen Therapiemaßnahmen ergreifen.